Warum ist uns das Thema Ganztagsbetreuung in der Grundschule auch wichtig?
Rheinland-Pfalz präsentiert sich als modernes Bundesland, welches durch seine Vorreiterrolle in der Kinderbetreuung initiiert durch die amtierende SPD attraktiv ist für Familien. Die Beitragsfreiheit stellt für uns als KEA und die Elternschaft einen wichtigen Beitrag dazu dar, dass Eltern sich nicht vor die Wahl Beruf oder Kinderbetreuung durch hohe Kita-Gebühren zu stellen brauchen. Den Kita-Ausbau hat Rheinland-Pfalz massiv und konsequent vorangetrieben und schneidet im Deutschland-weiten Vergleich insbesondere beim Thema Betreuungsschlüssel auf den vorderen Plätzen ab (siehe Ländermonitor frühkindliche Bildung 08/2018, Bertelsmann Stiftung).
Doch die Entscheidung der Eltern im Berufsleben aktiv zu sein hängt auch davon ab, wie die Betreuung sich im Primärschulbereich fortsetzt. Im Gegensatz zu dem frühkindlichen Bildungssystem in dem Kindergarten gibt es für die Grundschulen keine Rechtsanspruch auf Betreuung über die schulischen Lernplanzeiten hinaus. Auch in dieser zeitigen Lebensphase muss die Betreuung für Kinder gewährleistet sein. Nur so besteht für die Eltern Möglichkeit, in einer modernen Arbeitswelt mit Fachkräftemangel den Balanceakt zwischen Familie und Beruf zu meistern.
Wie ist die aktuelle Abdeckung in Rheinland-Pfalz?
Bereits 2002 hat sich unter der Initiative der SPD die Landesregierung Rheinland-Pfalz auf die Fahne geschrieben ein Ganztagsschulland zu werden. Für diesen Umbruch wurden damals Arbeitsmarkt- und Bildungs-politische Gründe im Besonderen genannt (siehe Rheinland-Pfalz wird Ganztagsschulland). Von 962 Grundschulen in Rheinland-Pfalz bieten mittlerweile 698 Grundschulen in Rheinland-Pfalz eine Ganztagesbetreuung an (siehe Statistik der Kultusministeriumskonferenz). 30% der Schüler haben die Möglichkeit in einer Ganztagesbetreuung betreut zu werden (siehe Statistisches Jahrbuch RLP 2017, Seite 130f). Stellt man das den Ganztages-Betreuungsquote in den Kindergärten mit 70% gegenüber (siehe Keyfacts Kindertagesstätten in RLP), so ergibt sich ein eklatanter Mangel.
Wir möchten dies anhand der Anzahl der Kinder verdeutlichen: Aktuell sind 87.108 Ganztagesplätze für Kindergartenkinder im Alter zwischen 3 und 6 Jahre verfügbar (siehe Keyfacts Kindertagesstätten in RLP). Dieser Zahl stehen 53.204 Plätze in Ganztagsschulen gegenüber (siehe Anfrage an das Bildungsministerium RLP 2017, Anlage 1a auf Seite 9).
87.108 – 53.204 = 33.904 Kinder, für die Eltern nach dem Ausscheiden aus der Kita eine Betreuung am Nachmittag organisieren müssen
Daraus schließen wir, dass Eltern nachdem ihr Kind in die Schule kommt wieder beruflich zurücktreten müssen, um die Betreuung ihrer Kinder zu gewährleisten. Dies spiegelt sich auch in den Anfragen, die wir als KEA von Eltern bekommen.
Welche Kommunikationswege nutzt der KEA Rhein-Pfalz um die Problematik zu adressieren?
Am 30. August 2018 hatte der KEA Rhein-Pfalz, vertreten durch die Vorsitzende Charlotte Scheriau und den stellv. Vorsitzenden Michael Bernhardt, im Rahmen eines Besuches einer Konsultationseinrichtung in Schifferstadt die Möglichkeit, die amtierende Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, Frau Malu Dreyer, zu treffen. Das Treffen mit Vertretern des Jugendamtes, dem Träger der Einrichtung und der lokalen Leitung sowie weiteren Vertretern aus der lokalen Kommunalpolitik und der Presse erlaubte es uns als KEA das Thema auch persönlich an Frau Dreyer zu adressieren. Im Namen der Elternschaft des Kreises übergaben wir Ihr einen Hefter mit den Details unseres Anliegen. Nähere Details zu dem Treffen werden in Kürze in der Rubrik Arbeit des KEA folgen.
Wir bedanken uns bei Frau Dreyer für das persönliche Gespräch, sowie bei der Bürgermeisterin der Stadt Schifferstadt, Frau Volk, und der Leitung des Kindergarten’s Großer Garten in Schifferstadt, Frau Künzel, für die Einladung und die gelungene Veranstaltung! Wenn Sie Interesse an dem vom KEA formulierten Anliegens haben, finden Sie die ausführlichen Informationen in dem Schreiben des KEA für die Veranstaltung.
Kommentare
Eine Antwort zu „Thema: Service – Wie steht es mit der Ganztagesbetreuung in den Grundschulen?“
[…] Als KEA Rhein-Pfalz setzen wir uns dafür ein, dass auch zukünftig die frühkindliche Betreuung in Rheinlanf-Pfalz kostenlos bleibt, um Eltern und Alleinerziehenden die Möglichkeit zu geben Ihrem Beruf nachzukommen. Die Betreuung in Kindergärten hat bereits große Fortschritte gemacht. Nachholbedarf sehen wir bei einheitlichen Betreuungszeiten und Ganztagsplätzen, die Eltern dem Nachgehen einer Vollzeitbeschäfftigung gestattet. Insbesondere beim Übergang von Kindergarten-Betreuung zur Ganztages-Grundschule sehen wir Rheinland-Pfalz-weit Nachholbedarf bei der Anzahl an Stellen um Eltern beim Wechsel nicht vor die erneute Wahl zwischen Kind und Beruf zu stellen. Den vollständigen Bericht zu fehlenden Ganztages-Schulplätzen des KEA Rhein-Pfalz finden Sie hier. […]